Universalvorfach zum Üben
Wenn es einem zur Übung zieht, egal ob auf der Straße, auf der Wiese, oder am Wasser, sollte man immer ein Vorfach mit einer Fliege nutzen. Wieso?
Die Fliege ist das Objekt, welches es mittels Schnur zu transportieren gilt. Es ist von Wichtigkeit zu sehen, wie die Energie bis zur Fliege vernichtet wird und letzten Endes sind einige Wurfvarianten erst dann richtig auszuführen, wenn sich eine Fliege am Vorfach befindet.
Da ich aber keine Lust hatte, dauernd neue gezogene Monofilvorfächer zu kaufen, diese dann von Schülern verschönern zu lassen, habe ich mit einfachen Kombinationen von Monofil experimentiert und nutze mittlerweile eine ganz einfache Kombination bei Ruten zwischen Klasse 4 – 6. Im Wesentlichen ist es eine Kombination aus 0,50er und 0,30er Monofil, welches ich im Verhältnis 3/4 zu 1/4 benutze, also 3/4 50er und 1/4 30er. Dies habe ich lange Jahre mit Erfolg so benutzt. Mittlerweile benutze ich Maxima in den Stärken 25lb (0,50mm) und 12lb (0,32mm). Maxima Monofil, aus Deutschland kommend, wird in Amerika und Irland fast exklusiv als Leadermaterial eingesetzt. Ich habe es durch Robert Gillespie kennen gelernt und war erstaunt über die Geschmeidigkeit und die Möglichkeit, Knoten und Knicke „rauszustreicheln“. Interessanterweise liege ich mit diesem Konstruktionsprinzip kongruent mit dem so genannten „Uni Body Leader“ von Gary Borger, von dem ich erst vor ein paar Wochen in einem Buch von Gary gelesen habe. Gary benutzt ebenfalls diese Schnurstärken, hat nur zum Fischen noch ein feines Front Tippet am 12lb Maxima. Ich habe Gary von dieser Übereinstimmung geschrieben und er bemerkte, dass „suchende Geister oftmals auf die gleiche Lösung kommen“.
Die Konstruktion für eine Rute der Klasse 5 in 9Fuß:
- 6 Fuß Maxima 25lb
- 3 Fuß Maxima 12 lb
- Eine Fliege aus teurer „SAGE Casting Wool“ (Quatsch! Wolle vom Grabbeltisch des Handarbeitsladens)
Da ich des Öfteren Loops an der Fliegenschnur habe, kommt an das obere Ende ein Perfection Loop. Ansonsten befestige ich das Vorfach mit einem Nagelknoten.
Die Verbindung der beiden Schnüre wird mit einem Chirurgenknoten realisiert:
Mittels eines einfachen Clinchknotens wird die very expensive „Casting Wool“attachiert.
Den Schnurrest kann man noch besser abschneiden… 😉
Und so sieht das ganze Vorfach dann aus:
Tipp: Vorfächer rollt man immer vom dünnen Ende auf und vom dicken Ende ab.
Mir hat diese Vorfachkombination schon viele gute Dienste erwiesen und mittlerweile fische ich, neben geflochtenen Vorfächern, diese Kombi auch am Wasser. Es rollt geschmeidig ab und ich sehe mich nicht genötigt, eine Blutknotenparade mit 10 verschiedenen Durchmessern auf 2,5m zu veranstalten.
Wie sagte Herr Fratnik, der Erfinder der „F-Fly“ so treffend: „Ich fische diese Fliege nun schon seit Jahrzehnten und ich sehe mich nicht genötigt, irgend etwas zu verändern“.
Dieses Vorfach funktioniert.
JF