2013/04/23
Am 13. – 14.04.2013 fand in Fürstenfeldbruck die 8. Erlebniswelt Fliegenfischen mit 3450 Besuchern statt und ich durfte wieder und zum 4. Male das Wurfprogramm koordinieren, moderieren und 8 englischsprachige Werfer synchron ins Deutsche übersetzen.
Die eigentliche Arbeit begann wie immer schon im November des Vorjahres mit dem Kontaktieren der Caster und der Koordination von Themen. Wer macht was? Was sind interessante Themen und wer kann sie an besten vorstellen. Wer nimmt das „Skagit-Segment“, wer kümmert ich um skandnavische Techniken, Longlinestuff, Fischtechniken im Fließwasser, Wurfmechanik… Wie kann man den Themenkuchen für die Besucher möglichst vielseitig und lecker zubereiten?
Das ist uns auch dieses Jahr gelungen und auch dieses Jahr habe ich wieder neue Caster kennen gelernt, die ich schon immer mal treffen wollte und von denen ich immer etwas lerne. Highlight für mich in diesem Jahr war für mich Gary Borger, die Fliegenfischerlegende aus den USA. Er war der persönliche Berater von Robert Redford im Film „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ und sein Sohn Jason war das Castingdouble für Mr. Pitt. Wenn es gut aussah, hat Jason geworfen. 😉
Gary und ich haben quasi die ganze EWF-Laufzeit zusammen gehangen, Freitags 2 große Workshops durchgezogen und SA/SO dann auf der eigentlichen Show Spaß gehabt. Interessant war das Setup, welches Gary für seine Demo benutzte: eine #12 Tarponrute mit einer #3 Schnur. Denn es ging im Wesentlichen um den „Perfect Cast“ (der Wurf, der den Fisch fängt) und um Verständnis von Wurfmechanik, die einem eine große Unabhängigkeit von Geräteabstimmungen gibt. So ist es ohne Weiteres möglich, selbst mit einer derart unpassenden Kombination sauber bis ins Backing zu werfen. Man muss nur wissen, wie! 😉
Sehr interessant auch Howard Croston mit seiner Demo über Techniken zur Flussfischerei oder als Russel Whiteman über Cane versus Graphite. Als Peter Andersson Schüler war Russell auch sehr interessant, um diese alte schottische Technik zu demonstrieren. „Lead before Speed“, „Positionchange/Anglechange“, „the rodtip always rises“ waren die Stichworte. Nicht zu vergessen: Scott Mackenzie, Henrik Mortensen (mit Vollbart), Roman Moser, Hans Aigner, Antti Guttorn, Kate Blubaugh, Michi Mauri, Rudy van Duijnhoven und Charles Jardine.
Nach der EWF ging es dann mit dem EWF-Team und einigen Werfern nach Oberösterreich, wo und Roman Moser und Hans Aigner an die Gmundner Traun und an die Ager eingeladen haben. Die Beiden in Kombination mit den lokalen Guides Hararld „Hari“ Rauch und Gerhard haben uns eine wunderschöne Woche bereitet, obwohl nach dem schönen Wetter in Süddeutschland schließlich die Schneeschmelze einsetze und uns in der Traun nach einem Bilderbuchsaisonstart ein großes Hochwasser brachte. Vorteil an der Traun: trotzdem befischbar, denn der Traunsee fängt alle Trübstoffe ab und die Traun ist dann zwar hoch, aber nicht schmelztrüb (aber kalt).
Nach anfänglicher Fischerei an der Ager habe ich mich dann auf das „wilde Tier“ Traun eingeschossen, ein gewaltiger Fluss, den ich schon von 3 Besuchen kannte. „Wenn man an der Traun fischen kann, kann man es überall“, sagt man und da ist viel Wahres dran. Was sie mich diese Mal wieder gelehrt hat, ist Wachheit und Respekt vor den Naturgewalten. Sowieso schon riesig, ist die Traun bei Hochwasser echt eine Nummer! Jeder Schritt sollte bedacht sein. Gegen die Strömung wieder zurück… vergiss es! Teilweise brusttief 5 Meter vom Ufer habe ich dann die Uferlinien befischt und viele gute Fische gefangen. Ach ich könnte noch lange schreiben… Alle kamen auf ihre Kosten, selbst die nachgereisten Schotten Ian Gordon und Gary Scott.
Mein Dank gilt Roman, Hans, Gerhard und insbesondere Hari, mit dem ich viele schöne Stunden am Wasser verbringen konnte und Spots kennen lernte, die ich allein nie gefunden hätte! Schließend noch ein bunter Strauß von Fotos von Rudy van Duijnhoven, Hari und mir.
JF