Schön war‘s!
Das von Gerd-Peter Wieditz in langer Vorbereitung geplante Gespließtenbauertreffen fand am 09. – 10.10.2010 in Witten statt. Der „Wurftreff“ war vor Ort, um als Demowerfer und Instruktoren mitzuhelfen. Ich persönlich fand es sehr interessant verschiedenste Gespließte zu werfen und ich war, neben der meisterlichen Verarbeitung, immer wieder beeindruckt von der Leistungsfähigkeit dieses Materials.
Ich selbst fische schon seit 2 Jahren eine Rute von Gerd-Peter in #4 und 6‘6“ (knappe 2 m). Das Ding ist der Knaller! Aber auch Ruten in höheren Klassen, die ich auf dem Treffen ausführlich testen konnte, sind sehr interessant. 3 Ruten um die 8‘ – 9‘ und Klassen #5 – #7 waren wirklich außergewöhnlich.
Gut, sie sind etwas schwerer, als vergleichbare Graphitruten, aber mit einer passenden Rolle ausbalanciert und in Bewegung gesetzt, hilft die rückstellende Masse des Bambus derart im Wurf, dass ich manchmal dachte „Boh.. wo kommt das denn jetzt her?“. Insbesondere bei Rollwurftechniken transportierten sie die Leine spielerisch auf Weite. Wenn man dann einfach mal den leidigen Vergleich zwischen Äpfel und Birnen (Bambus/Graphit) lässt, sind Gespließte zeitlos und ein Genuss zu werfen und zu fischen.
Die Teilnehmerliste laß sich wie ein „who is who“ des europäischen Gespließtenbaus und ich nutzte die Chance, möglichst viele verschiedene Ruten zu werfen, bis hin zur legendären „Noodle“ von Bjarne Fries, eine vollparabolische Rute in, ich glaube 9‘. Fühlt sich an, wie eine weiche Spaghetti, aber wenn man sie völlig ohne Druck führt, stellt diese Nudel im STOP langsam aber gewaltig zurück und entleert ihre gespeicherte Energie in die Schnur und es schießt… „Slo-Mo“ Werfen, fast schon meditativ.
Ist das nicht viel „mehr“ Fliegenfischen, als das uniformierte Konsumieren von Massenware? Alle sehen gleich aus, wedeln Highend-Kohlebiegestäbe nach viel zu wenig Fisch…
Also ich werde mich weiterhin mit dem Material befassen und habe Gerd-Peter schon angedroht, dass ich auch mal eine Gespließte bauen möchte. Und zwar eine lange, langsame Klasse 5-6 in 8,5‘. Slow Fishing.
Und was das Gewicht angeht… Ist wie beim Fahrradfahren. Lieber fit sein genügend Power in den Schläuchen (Beinen), als untrainiert und 20 Gramm am Sattel sparen.
Folgend noch einige Bilder von Jörg Schuft, einem sehr guten Fliegenbinder. Hier geht es zu seiner Website. Sehenswert!
JF