Immer eine Zange dabei haben oder den Widerhaken vor dem Angeln schon andrücken (Achtung, ein wenig Blut!)

Posted on 2014/08/18Kommentare deaktiviert für Immer eine Zange dabei haben oder den Widerhaken vor dem Angeln schon andrücken (Achtung, ein wenig Blut!)

Passiert ist mir das noch nie in dieser Art, ehrlich!

Ich war zwar schon dabei, wenn Kollegen sich selbst gehakt haben und habe dann auch erste Hilfe geleistet, aber dass ich mich in der Wildnis von Norwegen selbst hake, hatte ich auch noch nicht.

Das finale Lösen eines Hängers bewerkstellige ich immer so: zuerst versuche ich mit Rollwürfen die Fliege mit einem entgegengesetzten Impuls aus der Falle zu befreien, wenn möglich nehme ich noch eine andere Position am Ufer dazu ein. Wenn das nicht hilft, ziehe ich an der Schnur, indem ich die Rute bei blockierter Bremse seitlich an meinem Körper vorbei führe. Nie löse ich einen Hänger aus der Rute! Normalerweise reißt entweder die Sollbruchstelle Tippet oder der Hänger löst sich.

In diesem Falle hatte, bedingt durch das 0,35er Vorfach, die Francis auf Messingtube mit 8er Drilling aber so viel Schwung beim Lösen, dass sie wie eine Rakete aus dem Wasser schoss, seitlich an mir und der Rute vorbei – Puh, gut – schlug dann voll, wie in einem Rückwurf, gestreckt nach hinten und dopste dann, die Energie vernichtend, direkt und wie in Zeitlupe auf meine linke Hand, die die Rolle blockierte, und mitsamt Widerhaken in meinen Ballen – purer Slapstick!

Eine kleine Zange trage ich immer bei mir. In meinem Fall ein kleines Modell von Abel am Watgürtel. Und ich bin in solchen Fällen, wenn der Haken nicht in sensiblem Gewebe sitzt, ein Verfechter des alten „Raus, wie Rein“ – Spiels.

Der Trick dabei ist, dass man den Haken am Bogen fest packt, dann entgegengesetzt des Widerhakens fest nach unten drückt, den Haken dann ein paar Millimeter weiter in das Material schiebt und dann kurz und beherzt zieht. Aber wirklich beherzt und nicht nur so ein wenig! Fest entgegengesetzt nach unten drücken, kurz rein ins nutzlose Fleisch und RAUS! Prinzip Heftpflaster, Ecke schnappen und ab damit! Fühlt sich nicht gut an, sieht nicht gut aus in dem Moment, aber funktioniert.

Durch das entgegengesetzte Drücken schafft man einen Kanal, durch den der Widerhaken herausgezogen werden kann, ohne sich erneut zu verhaken. Habe ich schon des Öfteren gemacht, nur noch nicht bei mir selbst. Es gibt noch diverse andere Lösungen, aber das ist meine Art und Weise. Ansonsten muss man halt mit ner Fliege im Fleisch zum nächsten Arzt fahren. Alternative? Für mich nicht. Ich will fischen!

Desinfizieren kann man dann durch „Mittelstrahl“ oder mittels des medizinischen Alkohols, den man zufällig in einem gefüllten Flachmann mit sich führt.

Also immer eine Zange dabei haben!

Und einen Flachmann, aber dann trotzdem Mitelstrahl verwenden.

Folgend noch die Dokumentation in 2 Bildern. Zart besaitete Leser sollten nun passen. 😉

2014/08/17 – JF

Inside
Francis im Ballen mit Widerhaken
Outside
Problem gelöst!

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