Anlässlich unserer Artikelserie in Fisch & Fliege haben Nicolas Maier, Chris Rownes und ich ein Shooting neuer Bilder anberaumt. Da die Beiden aus der Nähe von Basel kommen, habe ich am letzten Wochenende die lange Fahrt auf mich genommen (insgesamt 1300+ km) , um die Beiden im Schweizer Jura zu treffen und Fotos an dem berühmten Doubs in der Nähe von St. Ursanne zu machen.
Ein ähnliches Traditionsgewässer, wie die Gmundner Traun, welches schon alle großen Namen der Szene gesehen hat, litt der Doubs und ihre nur dort vorkommende, gebänderte „Doubs-Forelle“ lange Jahre unter dem Befall eines Pilzes namens Saprolegnia parasitica, der für großflächige Fischsterben verantwortlich war. Mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, wir haben auch Einiges an Fisch ausmachen können, Forellen, Äschen, Döbel, Barben und einen Hecht, aber wir waren ja nicht zur Fischerei da! 😉
Nach der Ankunft am Samstagmittag wurde erst besprochen, was wir an Bildern und Abfolgen brauchen. Kleine Storyboards wurden geschrieben und nach einem großen und nicht unteuren Bier für 6€ – skandinavische Verhältnisse – in der Moulin du Plain bei Goumuis/Frankreich ging es los mit dem ersten Shooting.
Doch gleich gab es ein großes Problem! Die Kamera von Nicolas, eine recht neue Canon 6D, war platt – sie bootete einfach nicht mehr. Nichts zu machen. Die Akkus waren voll, sie ist nicht heruntergefallen, nirgends angeeckt, sie war einfach tot. Zum Glück (!) hatte ich meinen Kamerarucksack mit dem kompletten Besteck dabei. Es war Zufall, dass ich alles mitnahm. Eigentlich wollte ich nur die Kamera und eine 35mm/f1,8 Primelens für Schnappschüsse mitnehmen, aber eine Vorahnung ließ mich den Rucksack einpacken. So wechselten wir auf die „2nd unit“, meiner Nikon D7100 mit einem Tokina 11-16mm/f2,8, einem Sigma 17-50mm/f2,8, einem Sigma 50-150mm/f2,8 und dem Tamron 90mm/f2,8 Makro. Gute Kamera, gutes Glas, wobei zum Großteil das 17-50mm (entspricht ca. 25-75mm an der D7100) zum Einsatz kam. Lediglich die Serienbildrate würde ich mir bei meiner Kamera und dieser Anwendung etwas schneller wünschen. 6 Bilder pro Sekunde sind zwar ganz gut, aber manchmal wären ein paar Bilder/Sek. mehr ganz hilfreich, aber da reden wir dann von Kameras, die weit über das hinausgehen, was ich bereit bin zu zahlen (Nikon D4 – 11 Bilder/Sek.). Und dann noch das FX Glas… 🙁
Nachdem die Sonne langsam hinter dem Berg verschwand, wir schon viele gute Sequenzen gemacht hatten, aber auch über schlackerige Leinen auf Fotos gelacht hatten, machten wir uns nach einem hervorragenden Abendessen in der Mühle auf den Weg in unser Nachtquartier in St. Ursanne. Chris hatte eine Wohnung eines Bekannten aufgetan, in der wir noch bis um 01:30 uns Bilder anschauten, Wein tranken und überlegten, was am nächsten Tag noch zu knipsen sei.
Nach einem Frühstück mit Kaffee, frischen Croissants und einer Quiche ging es wieder zurück nach Goumuis – ca. 1 Std. Fahrt – auf die französische Seite des Doubs, denn der Doubs bildet dort die Staatsgrenze zwischen Schweiz und Frankreich. Das Wetter war wieder gut, das Licht toll und schon nach recht kurzer Zeit hatten wir alle Bilder im Kasten.
Hier ein paar kleine Ausschnitte aus Sequenzen, die wir zukünftig für unsere Artikel verwenden werden.
Die Bilder sind so klein gehalten, weil noch nicht veröffentlicht… 😉
Es war ein längst überfälliges Treffen in einer sehr schönen Umgebung und die Fotos – ca. 1000 Shots – sind gut geworden! Nun freue ich mich auf die kommenden Monate und die verbleibenden 6 Artikel, die noch fertig zu stellen sind. Nach dem Roll Cast und dem Circle Spey folgt nun der Jump Roll/Switch Cast. Hier die beabsichtigte Reihenfolge:
- Roll Cast
- Circle Spey
- Jump Roll/Switch Cast
- Single Spey
- Double Spey
- Snake Roll
- Poke
- Dry Fly Spey
Auf geht’s, Kollegas!
Hier noch einige Bilder von St.Ursanne am Doubs
JF