Schon zum fünften Mal seit 1999 war ich nun zur Stippvisite und Fischerei an der Gmundner Traun, aber nie war es mir vergönnt, wirklich gutes Wetter und Wasser zu haben. Auch dieses Jahr nicht, denn mit einem Wasserstand von im Schnitt 2,20m, gemessen in Theresiental, lag er gute 70cm über „toll“.
Als Rute der Stunde erwies sich die G.Loomis NRX Klasse 7 in 9 Fuß als ideale Kombination mit einer ca. 9 Meter langen Sinktip von 250 Grains, welche nahtlos in eine schwimmende Runningline übergeht. Schnüre dieser Machart werden von verschiedenen Schnurherstellern angeboten. Obwohl ein Kopfgewicht von 250 Grains deutlich im Bereich von Klasse 9 zu lokalisieren ist, hatte die 7er – NRX nicht das geringste Problem, diesen Kopf auf Distanz zu bringen und zu kontrollieren, wobei sie eine wirklich elegante und leichte Rute der Klasse 7 ist. Das neue, grüne Finish mit den schwarz-silbernen Zierwicklung gefällt auch sehr gut. Passend dazu die schwarze Recoilberingung und ein schwarzer Rollenhalter mit Graphiteinlage, der die Rolle eines bekannten, schwedischen Herstellers sicher in Position hält.
Gefischt habe ich durchweg mit einem Vorfach von ca. 80cm in der Stärke 0,25mm an dem, mittels Rapalaknoten, Wooly Bugger in verschiedenen Größen angeboten wurden.
Die Traun, das Traditionsgewässer in Österreich schlechhin, an dem schon Königshäuser, Charles Ritz, General Eisenhower und vermutlich auch Ernest Hemingway gefischt haben, ist schon bei normalem Wasserstand beeindruckend. Aber bei hohem Wasser bekommt selbst ein alter Hase wie ich Respekt! Das ist Natur pur und mir ist es dabei wichtig, dass ich mich auf meine Ausrüstung 100%ig verlassen kann.
Die Technik, die in dem schnellen Wasser bei Weitem die meisten Takes produzierte, war das fast passive Abtreibenlassen des Streamers, bei gleichzeitigem, leichten „Beleben“ des Streamers durch kleine Rutenspitzenbewegungen. Ausgefischt wurde die tief versunkene Schnur mit einem Rollwurf an die Wasseroberfläche gebracht, sofort mit einem Circle oder Snap repositioniert, dann mit einem Jumproll oder mit angeschlossenenem Überkopfwurf wieder auf fast 90 Grad zur Strömung abgelegt, wobei hinter der fliegenden Sinktip gleich Slackline parallel zum Ufer positioniert wurde, damit die Sinktip sofort tief absinkt.
Genommen wurde der Streamer von Bach- und Regenbogenforellen bis in die 70er mit enormer Kampfkraft. Selbst mit der 7er Rute brauchte ich teilweise Minuten, um die Fische über den Kescher zu bekommen und oft gingen die ersten Fluchten bis ins Backing.
Am zweiten und dritten Tag hatten wir dann teilweise Glück, dass manchmal die Sonne schien und man nicht mehr permanent im Regen stand.
Hier sieht man sehr schön die Rutenaktion der NRX. Außerdem sieht man hier die Rutenhaltung, um einen Fisch beim Drill nahe an sich heran zu bekommen, ohne den Winkel zwischen Schnur und Rutenspitze zu spitz werden zu lassen. Ich drehe dabei einfach die Rute um 180 Grad und drücke sie nach hinten weg. So komme ich signifikant näher an der Fisch und nutze die volle Aktion der Rute bei einer möglichen Flucht. Die Bremse ist dabei so eingestellt, dass der Fisch jederzeit Schnur nehmen kann.
Hier noch zwei Bilder von je einer „NRXten“ Regen- und Bachforelle.
Als Abschluss am letzten Abend gab es noch einen kurzen, „trockenen Versuch“ am Ewigsteigerplatz am Steyrermühler Wehr mit meiner geliebten NRX L.P. 590, jedoch ohne Erfolg. Die Herrschaften, die dort in aller Gemütlichkeit Insekten aus dem Film klauben sind mit allen Wassern gewaschen! 😉
Für mich hat die G.Loomis NRX #7 9Fuß nun einen festen Platz als Streamerute und wird, wenn das Wasser passt, noch sehr oft zum Einsatz kommen. Und das nicht nur im Fließwasser, sondern auch als exzellente Meerforellenrute an der Ostsee.
Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Guide Hari Rauch!!
Bilder von Juergen Friesenhahn & Hari Rauch, wie gekennzeichnet.
JF