Zum Thema Zertifizierungen

Um meine werferischen und didaktischen Fähigkeiten weiter auszuloten habe ich mich ab Anfang 2006 systematisch auf verschiedene Zertifizierungen vorbereitet. Alle bekannten Wurfprogramme habe ich in diesem Zuge studiert, durchgeworfen und mich von Vertretern der verschiedenen Verbände coachen lassen. Werferisch und didaktisch unterscheiden sich die einzelnen Programme nur marginal. Ein Programm ist etwas mehr distanzorientiert, ein anderes Programm legt viel mehr Wert auf Schnurkontrolle, Präzision und Didaktik. Wenn man werfen kann, schafft man jede Hürde. Jedoch nicht jeder der werfen kann, ist ein guter Lehrer.

So stellte sich für mich die Frage, bei welchem Verband ich mich prüfen lassen möchte. Gedanken dazu waren:

  • Welche Politik wird von dem Verband vertreten?
  • Wie steht der Verband zu anderen Verbänden?
  • Wie stellen sich die einzelnen Mitglieder in der Öffentlichkeit dar?
  • Möchte ich von den Vorsitzenden dieses Verbandes vertreten werden?
  • Welche Mitglieder dieses Verbandes finde ich gut?
  • Haben mich Mitglieder dieses Verbandes nachhaltig positiv beeinflusst?
  • Was sagen Studenten, die von Instruktoren dieses Verbandes unterrichtet wurden, über die Qualität des Unterrichts?
  • Welche Tradition hat dieser Verband?

Und nach reiflicher Überlegung habe ich mich nicht für einen europäischen Verband, sondern für den weltweiten Dachverband der Fliegenfischer, der International Federation of Fly Fishers, „I.F.F.F.“ (jetzt FFI/Fly Fishers International) entschieden. Genau dort sind die Instruktorenzertifizierungen vom leider schon verstorbenen Mel Krieger (http://www.melkrieger.com) in den 90ern ins Leben gerufen worden, um ein Qualitätsstandard unter Lehrenden zu schaffen. Mel war der Urheber und eine lebende Inspiration als Lehrer für mich und viele Andere. Mein Kollege Chris Rownes hatte das Glück, mehrere Jahre mit Mel zusammen zu arbeiten.

Fast alle Fliegenfischer, die mich nachhaltig beeinflusst haben, waren oder sind Instruktoren der I.F.F.F.: Joan Wulff, Lefty Kreh, Bruce Richards, Way Yin, Dough Swisher, Simon Gawesworth, Jason Borger, Steve Rajeff, Tim Rajeff Robert Gillespie, Lasse Karlsson, Paul Arden, Uwe Kaptein, Chris Rownes, Stefan Siikavaara,  u.v.m. Diese Menschen sind mir wesensnah und im Laufe der Jahre habe ich in diesem Verband viele nationale und internationale Freunde gewonnen. Jedem Einzelnen dieser Instruktoren- oder Masterkollegen würde ich ohne Zögern die Tochter meines besten Freundes zum Unterricht schicken.

Nach guten 2 Jahren Vorbereitung hatte ich am 19.04.2008 die Ehre bei Charles „Chuck“ Easterling (USA) und Robert Gillespie (IRL) die Prüfung zum I.F.F.F. Fly Casting Instructor erfolgreich abzulegen. Diese „CI“ – Prüfung ist dreigeteilt: eine theoretische Prüfung, ein Performancetest und einen Unterrichtsteil. Nach 2 1/2 Stunden praktischer Prüfung gab das außerordentliche Lob von Herrn Easterling und die Empfehlung, mich für den „Master“ vorzubereiten. Auch war ich froh, dass ich Robert und sein werferisches Können vorher noch nicht kannte, denn dann hätte ich bestimmt und in einfachen Worten richtig Schiss in der Buchse gehabt. Er wurde dann einer meiner Mentoren für den MCI & THCI.

Certification

Als konsequenten Schritt in meiner Weiterentwicklung als Instruktor und Fliegenfischer habe ich mich zwischen April und November 2008 intensiv auf die Prüfung zum Master Casting Instruktor/MCI vorbereitet. Diese Prüfung verlangt höchstes werferisches und didaktisches Niveau und die Demonstration von Meisterschaft in allen Bereich des Fliegenfischens mit der Einhandrute.

Qualifiziert der so genannte Instruktor (CI) zum Unterrichten von Einsteigern und Fortgeschrittenen, unterrichtet der Master (MCI) die Lehrer auf höchstem Niveau und hat die Qualifikation als Prüfer bei Zertifizierungen teilzunehmen, also zukünftige Lehrer zu beurteilen und zu prüfen.

Die Prüfung zum MCI der I.F.F.F. habe ich am 29.11.2008 auf dem Flyhappening in Putte/Belgien erfolgreich abgelegt. Meine beiden Prüfer waren Raffaele Mascaro (ITA) und Lasse Karlsson (DK) und ich freue mich sehr, dass ich die Prüfung bei diesen, mittlerweile MCI-Kollegen, habe machen dürfen. Nach 3 1/2 stündiger Prüfung gratulierten Sie mir zu einem „excellent job“.

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Speziell für diese Prüfung habe ich eine neue Methode entwickelt, Speycasts zu unterrichten:

Speytools

Die FFI testet mittlerweile seine Instruktoren periodisch nach, so dass ein hohes Level an Prüfern gewährleistet  bleibt und die Prüfenden auch das können was Sie beim Abnehmen einer  Prüfung verlangen. 
Seit 2018 bin ich als Prüfer zertifiziert.

CI Performance Test

MCI Performance Test

JF